Ref. code: | C III 23 |
Title: | Seevogteiamt |
Inhalt und Form: | Aktenstücke der Rechenkanzlei, das Seevogteiamt betreffend. |
Creation date(s): | 1704 - 1796 |
Number: | 24 |
Aktenbildner: | Zu den zahlreichen Privilegien und Vergünstigungen, die Kaiser Karl IV. der Stadt Zürich 1362 gewährte, gehörte die Bestätigung der Hoheit über den Zürichsee, und zwar von der Stadt an aufwärts bis nach Hurden zwischen Pfäffikon und Rapperswil (StAZH C I, Nr. 229). In der gedruckten Fischerordnung von 1776 (III AAb 1.14, Nr. 68) hiess es ausdrücklich, der See gehöre allein der Stadt Zürich. Die Kontrolle der Nutzung des Sees (als einer Allmende) und die niedere Gerichtsbarkeit darüber (über den See als einer städtischen Vogtei) übten zwei "Seevögte" aus. Diese gehörten dem Kleinen Rat an. Ihnen zur Seite standen ein Seeknecht sowie ein Kanzleischreibet. Rechnungen der Seevögte über ihre Einnahmen und Ausgaben sind erhalten seit 1582/1583 (F III 33), ihre Protokolle seit 1765 (B III 150 - B III 152). Der Seeschreiber fertigte Beschlüsse und Weisungen der Seevögte aus unter der Bezeichnung "Seevogtey-Amts Canzley" (A 82.6, 21.11.1787). Am Ende des 18. Jahrhunderts erteilten die Seevögte Bewilligungen zur Erstellung von Landanlagen (Ufermauern, Schiffsstege, Seeauffüllungen), bestraften die auf Schiffen begangenen Frevel (Fluchen, Schlägereien etc.), büssten das zur Laichzeit verbotene Fischen, entschieden oder schlichteten Streitigkeiten um Ufergelände und Häfen und erliessen Anordnungen zur Sicherheit der Schiffahrt. Die Einnahmen des Seevogteiamts setzten sich zusammen aus Lehenzinsen für Fischenzen, Bussen und Rekognitionsgebühren für Landanlagen. Die Ausgaben entstanden vor allem für den Lohn des Seeknechts und die Spesen der Seevögte. Diese unternahmen alljährlich eine "Seefahrt" von Seegemeinde zu Seegemeinde, um Landanlagen und Fischereinrichtungen zu kontrollieren. |
Fondsgeschichte: | Der Fonds besteht lediglich aus 24 Papierstücken des Zeitraums 1704-1796. Es handelt sich um die Akten des Rechenrats, die Seevogtei betreffend bzw. um Akten der Seevögte, die im 18. Jahrhundert in das Rechenratsarchiv gelangt waren. Diese Akten wurden um 1790/1795 unter dem damaligen Rechenschreiber Emanuel Werdmüller geordnet und zum vorliegenden Fonds vereinigt. Zum Teil wurden sie in einen Kopialband kopiert (B I 154). Die interessantesten Stücke des kleinen Fonds sind einige Protokolle über die so genannten Seereisen der Seevögte; sie enthalten Angaben zu damaligen Landanlagen und Uferbauten in einzelnen Seegemeinden. Schön ist der kolorierte Plan über die Rebgüter und das Ufergelände im Lattenberg-Stäfa (C III 23, Nr. 6 b) von 1730. 2005/2006 wurde der Fonds neu verpackt und (abgesehen von den in B I 154 kopierten Stücken) erstmals verzeichnet durch Meinrad Suter (StAZH). |
Publications: | Unterlagen des Rechenrats zur Seevogtei: - B I 154: Kopialbuch zu C III 23, Seevogteiamt 1704-1719 [umfassend nur C III 24, Nr. 1-7] - B I 150 - B I 152: Protokolle des Seevogteiamts 1765-1797 - F III 33: Rechnungen des Seevogteiamts 1582/83-1797
Unterlagen der Stadtkanzlei zur Seevogtei: - A 82: Oberwasser/Zürichsee, 1358-1798.
Publikationen zum ehemaligen Seevogteiamt fehlen; knappe Hinweise finden sich unter anderem bei: - Blöchlinger, Edwin. Ehemalige Fischereirechte des Zürichsees. Diss. Freiburg (Schweiz). Säckingen 1923. - Dätwyler, Max, Urs Kupper, Meinrad Suter. Landgewinnung in Kilchberg, Kilchberg 1999 (Neujahrsblatt der Gemeinde Kilchberg. 40). - Escher, Hans Erhard. Beschreibung des Zürichsees. Zürich 1692. S. 180-181. - Huber, Roland. Die ehemaligen Schiffahrtsrechte auf Zürichsee, Linth und Walensee. Diss. Zürich 1958. - von Wyss, David. Politisches Handbuch für die erwachsene Jugend der Stadt und Landschaft Zürich. Zürich 1796, S. 66. |
Level: | Fonds |
Ref. code AP: | C III 23 |
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Related units of description |
Related units of description: | Siehe: B I 154 Urkunden Seevogtei, 1790 (ca.)-1795 (ca.) (Dossier)
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Usage |
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URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3684 |
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