Bezirksschulpflege Zürich, 1831-2007 (Fonds)

Archive plan context


Title:Bezirksschulpflege Zürich
Inhalt und Form:Die Unterlagen der Bezirksschulpflege Zürich bestehen im wesentlichen aus den Jahresberichten und Protokollen, den Visitationsberichten sowie den Rekursen. Darüber hinaus sind allgemeine Unterlagen, Personelles und Korrespondenz enthalten.
Related corporations/Families/Persons:Bezirksschulpflege Dietikon (übernahm 1985 einen Teil der Zuständigkeit)
Fachstelle für Schulbeurteilungen (Nachfolgeinstitution)
Creation date(s):1831 - 2007
Running meters:28.84
Number:1799
Aktenbildner:Die Bezirksschulpflegen BSP wurden mit der umfassenden Neuorganisation des Volksschulwesens 1831 eingeführt. Pro Bezirk wurde eine Bezirksschulpflege eingesetzt, die anfänglich aus sieben ehrenamtlichen Mitgliedern bestand. Zwei Mitglieder wurden vom Pfarrkapitel, zwei vom Lehrerkapitel und drei vom Volk gewählt. Mit dem Unterrichtsgesetz von 1859 wurde die Wahl zweier Mitglieder durch das Pfarrkapitel abgeschafft, der Lehrerschaft eine Dreiervertretung zugestanden und die Bezirksschulpflege auf neun Mitglieder erhöht. Präsident, Vizepräsident und Aktuar wurden aus ihrer Mitte gewählt. Nach der Einführung der Volkswahl für die Bezirksbehörden im Jahr 1866 wurden sämtliche Mitglieder der Bezirksschulpflegen vom Volk gewählt.
Die Aufgabe der Bezirksschulpflegen war es, die Aufsicht über die gesamte Volksschule, also über die Primar- und Sekundarschulen, in den jeweiligen Bezirken auszuüben. Zudem waren die Bezirksschulpflegen die erste Rekursinstanz. Beurteilt wurde die Amtsführung derGemeindeschulpflegen, die Durchführung des Unterrichts (das Können der Lehrer und der Kenntnisstand der Schüler), die Ausstattung der Schulgebäude und die Einhaltung der Schulordnung. Die Aufsicht wurde hauptsächlich durch Visitationen sowie Besuche der Jahresexamen wahrgenommen. Die Ergebnisse der Aufsichtstätigkeit wurden dem Erziehungsrat jährlich rapportiert.
Da es sich bei den Mitgliedern der Bezirksschulpflegen um Laien handelte, wurde verschiedentlich darüber diskutiert, ob die Bezirksschulpfleger durch eine pädagogische Fachaufsicht unterstützt oder ersetzt werden sollten. Keiner dieser Vorstösse konnte sich jedoch durchsetzen. Die Laienaufsicht blieb bestehen. Für den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführten Handarbeits- und Hauswirtschaftsunterricht wurden hingegen Fachinspektorate eingesetzt.
Bis zum Schuljahr 1983/84 wurde die Aufsicht über die Schulen des Bezirks Dietikon von der Bezirksschulpflege Zürich ausgeführt. Zu Beginn des Schuljahres 1985/86 übernahm die neugegründete Bezirksschulpflege Limmatthal diese Aufgabe, die zu Beginn des Schuljahres 1989/90 dann in Bezirksschulpflege Dietikon umbenannt wurde.
Zu Beginn der 1990er Jahre wurde das Problem der Laien- und Fachaufsicht zwar wieder auf aufgenommen, aber der Regierungsrat beschloss 1995 lediglich, auf die flächendeckende Visitation aller Volksschullehrer zu verzichten. Ab 1996 wurden deshalb die Schulen nach festgelegten Schwerpunkten beurteilt und die Mitglieder der Bezirksschulpflegen auf die Hälfte reduziert. Erst am 24. November 2002 beschlossen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit einer Verfassungsänderung die Abschaffung der Laienaufsicht und damit die Aufhebung der Bezirksschulpflegen. Laut dem Volksschulgesetz vom 7. Februar 2005 wird die kantonale Aufsicht über die Volksschule neu von der Fachstelle für Schulbeurteilung bei der Bildungsdirektion wahrgenommen. Die Bezirksschulpflegen wurden zum Ende des Schuljahres 2006/07 aufgelöst. Ab dem Schuljahr 2007/08 übernahm die Fachstelle für Schulbeurteilung - mit Ausnahme der Rekurse gegen Entscheide der Gemeindeschulpflegen, die nun von den Bezirksräten entschieden werden - alle Aufgaben der früheren Laienaufsicht.

Benutzte Literatur:
Ziegler, Peter: Die Volksaufsicht an den Zürcher Schulen 1830-1993, Stäfa, 1993 (Bibliothek StAZH: Dh 2.1)
Ziegler, Peter: Abschied von den Bezirksschulpflegen. Referat anlässlich der Plenarversammlung der BSP Zürich vom 13. September 2006, unveröffentlichtes Manuskript
Gloor, Armin: Die Aufsicht der Bezirksschulpflege, Dissertation, Zürich 1983 (Bibliothek StAZH: III EEb 17)
Fondsgeschichte:Mit der Auflösung der 12 Bezirksschulpflegen von September 2007 bis August 2008 wurden alle noch vorhandenen Unterlagen dem Staatsarchiv angeboten. Die Unterlagen vor 1945 sowie die Berichts- und Protokollserien wurden komplett übernommen, von den Rekursen jeder 5. Jahrgang sowie einzelne inhaltlich ausgewählte Fälle.
Die Unterlagen der BSP Zürich kamen mit der Ablieferung 2008/98 ins Staatsarchiv. Die Ordnung des Fonds basiert im wesentlichen auf den Kompetenzen der Bezirksschulpflegen, wurde aber mit den Verzeichnissen des Archivs von W. Amberg von 1912 und Albert Meier von 1934 (siehe: BEZ 12.04) abgeglichen. Die Ordnung umfasst erstens die Administration der Bezirksschulpflege selbst, zweitens die Aufsicht (mit den Visitationsberichten) sowie dritten die Rekurse und Vernehmlassungen. Die Erschliessung wurde unter der Leitung von Bettina Tögel von Marco Spühler von April bis Dezember 2009 vorgenommen.
Related material:Die Fonds der Bezirksschulpflegen Affoltern bis Winterthur sowie der Fonds der Vereinigung der Präsidenten und Aktuare der Bezirksschulpflegen des Kantons Zürich VBSPZH.
Bestände:Z 373
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=266933
 

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