Statthalteramt Hinwil, 1831-2010 (Fonds)

Archive plan context


Title:Statthalteramt Hinwil
Related corporations/Families/Persons:Bezirksanwaltschaft Hinwil (Nachfolgeinstitution für die Strafverfolgung bei Vergehen und Verbrechen ab 01.01.1912)
Creation date(s):1831 - 2010
Running meters:21.51
Number:1808
Aktenbildner:Das Statthalteramt Hinwil entstand infolge der Inkraftsetzung der Kantonsverfassung und des Gesetzes über die Bezirksverwaltung von 1831. Der erste Statthalter nahm die Amtsgeschäfte unmittelbar nach seiner am 11.07.1831 durch den Regierungsrat vorgenommenen Beeidigung auf. Gewählt wurden die Statthalter anfänglich vom Regierungsrat aus einem von der Bezirksversammlung gebildeten Dreiervorschlag. Seit Ende 1865 erfolgt die Wahl direkt durch die stimmberechtigten Einwohner des Bezirks. Die Amtsdauer der Statthalter betrug anfänglich sechs und ab 1870 drei Jahre. Seit 1933 dauert eine Amtszeit vier Jahre.
Der Statthalter ist der Vertreter der Regierung im Bezirk und als solcher erster Gesetzesvollzugs- und Polizeibeamter mit verschiedenen Verwaltungstätigkeiten. Ferner ist er Aufsichts- und Rekursinstanz bezüglich der Gemeinden u. a. im Polizei-, Strassen- und Feuerwehrwesen, auch Präsident des Bezirksrats.
Nebst der Aufsichts- und Verwaltungstätigkeit übte und übt das Statthalteramt wichtige Funktionen im Bereich des Strafrechts aus. Die Kantonsverfassung und das Gesetz über die Strafrechtspflege von 1831 wiesen dem Statthalter Aufgaben zu bei der strafrechtlichen Verfolgung von Vergehen und Verbrechen: Er hatte die Voruntersuchungen zu führen und die entsprechenden Akten den zuständigen Gerichten oder der Staatsanwaltschaft zur Untersuchung zu überweisen. Ab den 1850er-Jahren erhielt der Statthalter im Rahmen des Strafverfahrens bei Vergehen und Verbrechen stetig mehr Kompetenzen, bis er mit der Strafprozessordnung von 1874 definitiv zum Strafuntersuchungsbeamten wurde, der die Untersuchungen bis zur selbstständigen Verfahrenseinstellung oder zur Anklage vor Gericht durchzuführen hatte. Zusätzlich war der Statthalter verantwortlich für die Vollziehung der in Urteilen der Zunft-, Kreis- und Bezirksgerichten verhängten Freiheitsstrafen sowie der in Haft umgewandelten Bussen und auch für die Aufsicht über das Bezirksgefängnis. Die Aufgaben als Strafuntersuchungs-, Strafanklage- und Strafvollziehungsbehörde verblieben beim Statthalteramt allerdings nur bis Ende 1911; mit Inkraftreten des neuen Gesetzes betreffend das Gerichtswesen im Allgemeinen am 01.01.1912 gingen diese Zuständigkeiten an die Bezirksanwaltschaft über. Die bezirksanwaltschaftlichen Aufgaben besorgte in Hinwil wie in den meisten anderen Bezirken freilich weiterhin - und noch bis Ende Juni 1961 - das Statthalteramt.
Nicht an die Bezirksanwaltschaft abgetreten wurden die Kompetenzen des Statthalteramts im Übertretungsstrafrecht: Es ist seit dem Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Ordnungs- und Polizeistrafen am 01.03.1850 ununterbrochen zuständig für die Untersuchung und allfällige Bestrafung von Übertretungen, die nicht in die Kompetenz der Gemeinden fallen.
Fondsgeschichte:Zu einem unbekannten Zeitpunkt (vermutlich zwischen 1980 und 1990) übernahm das Staatsarchiv über 50 Protokoll- und Registerbände des Statthalteramts Hinwil aus dem Zeitraum von 1831-1922. Sie wurden zunächst unter den Signaturen Bez Hin 101.1 bis Bez Hin 141.2 verzeichnet und von Januar bis April 2020 als Bestand Z 912 von Armin Gockenbach nacherschlossen.
Anfang 2007 lieferte die Staatsanwaltschaft See/Oberland neben Unterlagen der früheren Bezirksanwaltschaften Hinwil, Meilen, Pfäffikon und Uster auch knapp 30 Bände des Statthalteramts Hinwil aus der zweiten Häfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab. Diese wurden als Teil des Bestands Z 305 unter der Leitung von Helena Zimmermann durch eine Praktikantin von Juli 2008 bis April 2009 erschlossen.
Die Ablieferung 2014/016 enthielt Akten und Bände aller Zuständigkeitsbereiche des Statthalteramts aus dem Zeitraum von 1942-1999, darunter allerdings vor allem Straf- und Verwaltungsverfahrensakten. Die Erschliessung erfolgte von Januar 2023 bis Juni 2023 als Bestand Z 1103 unter Leitung von Armin Gockenbach durch Ibolya Schaefer, Bruno Stuber, Melanie Guhl und Joël Decurtins.
Bestände:Z 305 (Teil), Z 912, Z 1103
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=260226
 

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