B I Kopialbücher, 0810-1846 (Fonds)

Archive plan context


Ref. code:B I
Title:Kopialbücher
Inhalt und Form:Abschriften von Urkunden sowie Aktensammlungen, entstanden vor allem im 18. Jahrhundert, den Zeitraum von ca. 850 bis 1850 betreffend.
Creation date(s):0810 - 1846
Number:480
Aktenbildner:Kopialbücher, auch als Kopiebücher, Chartularien, Diplomatarien bezeichnet, wurden seit dem Spätmittelalter von Schreibern, Registratoren und Archivaren aus verschiedenen Gründen angefertigt. Sie dienten sowohl der Rechtssicherung (gegen den Verlust von Originalen) wie der praktischen Handhabung (rascher Zugriff), seit dem 18. Jahrhundert aber auch dem historischen und politischen Interesse. Während zunächst vor allem Urkunden kopial zusammengestellt wurden, beinhalten spätere Kopialbücher auch Abschriften von Akten, Beschlüssen, Protokollauszügen etc.
Die Kopialbücher des Staatsarchivs sind hauptsächlich in der Archivabteilung B I vereinigt und wurden mehrheitlich im 18. Jahrhundert von Stadt- und Rechenschreibern angelegt, aber auch im Auftragsverhältnis durch interessierte und (wie im 19. Jahrhundert geklagt wird) in der Diplomatik (Urkundenlehre) zu wenig geschulte Privatpersonen. Dies ist auch der Grund, warum die Kopialbücher oft Fehler und Ungenauigkeiten aufweisen; ihr praktischer Nutzen für die historische Forschung ist dennoch unbestritten: Sie bieten (zusammen mit den oft vorhandenen Registern zu den Kopialbüchern) einen raschen und systematischen Einblick in das Urkunden- und Aktenmaterial, zudem sind darin oft Dokumente überliefert, die im Original verloren sind.

Die Archivabteilung B I besteht aus
- Abschriften von Urkunden der Ämter und Vogteien des Alten Stadtstaats Zürich
- einer Reihe von so genannten "Corpora Diplomatica"
- verschiedenen Kopialbüchern mit Urkundenabschriften sowie
- besonderen "Aktensammlungen", angelegt nach einzelnen Sach- oder Ortsbetreffen bzw. politischen Geschäften.
Fondsgeschichte:Die Bände mit Urkundenabschriften und die "Corpora Diplomatica" gelangten 1840 mit dem einstigen (selbständigen) Finanzarchiv ins Staatsarchiv. Sie wurden zunächst in der damaligen Abteilung "Archiv II" unter dem Titel "Diplomatarien, Urbarien, Copialbücher" verzeichnet, nach 1882 dann als Archivabteilung B I mit den Signaturen B I 1 - B I 280 aufgestellt.
Die Sammlung Hans Heinrich Rahn wurde dem Staatsarchiv Zürich im Dezember 1930 vom Staatsarchiv Aargau geschenkt und in die Abteilung B I integriert (B I 275 a).
Die Bände mit den Aktensammlungen in Kopie, die zumeist aus der Stadtkanzlei stammen und von dort im Lauf der Zeit direkt ins Staatsarchiv gelangten, belegten bis um 1880 Archivgestelle (ebenfalls im "Archiv II") mit Titeln wie "Fremde Kirchen", "Andere Kantone", "Zugewandte Orte", "Vormalige Besitzungen" und "Ausland". Nach 1882 dann verblieben diese Sammlungen zunächst mit ihren alten Signaturen in der Sakristei des Grossmünsters; sie sind im gedruckten Inventar von 1897 nicht nachgewiesen. Erst später (wohl etwa um 1920) wurden sie neu verzeichnet und in die Archivabteilung B I integriert (B I 281 - B I 451).
Related material:Die Originale der Urkunden, die in den Kopialbüchern und "Corpora Diplomatica" abschriftlich überliefert sind, befinden sich in den Urkundenabteilungen des Staatsarchivs (Archivabteilung C).
Die bemerkenswerte Reihe der als "Aktensammlungen" bezeichneten Kopialbücher ist verwandt mit allen übrigen Abteilungen des Staaatsarchivs, in denen die Originale der kopierten und zusammengetragenen Beschlüsse bzw. Akten liegen (sofern diese noch vorhanden sind). Sodann finden sich "Aktensammlungen" auch in anderen Archivabteilungen, namentlich in der Abteilung B VIII (Auswärtiges, hier zum Beispiel B VIII 395, "Abschriften und Auszüge das Bündnis mit Mailand betreffend", um 1790) und in der Abteilung F I (Finanzarchiv, hier zum Beispiel F I 102, "Kopiensammlung betrffend Verhandlungen mit Schwyz über die Schifffahrt auf dem Zürichsee", 1766-1796). In Form der "Aktensammlung" sind sodann die amtlichen Dokumente zum Stäfnerhandel 1794-1796 überliefert, und zwar in noch ungebundener, loser Form (A 143.4 und X 38 - X 39).
Chartularien über ihre wichtigsten Urkunden angelegt haben auch die kirchlichen Einrichtungen mit eigenen Archivabteilungen wie das Grossmünster (Archivabteilung G), das Spital (Archivabteilung H) oder das Kloster Rheinau (Archivabteilung J).
Level:Fonds
Ref. code AP:B I
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=236015
 

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