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Sihltalbahn, 1887-1991 (Fonds)
Title: | Sihltalbahn |
Inhalt und Form: | Die Klasse Gesetze und Verordnungen enthält übergeordnete Reglemente und Verordnungen der Schweizerischen Bundesbahnen und von Bundesbehörden sowie Bundesbeschlüsse zu Konzessionsänderungen der Sihltalbahn. Die Gründung der Sihltalbahn ist in der Klasse Leitung und Administration durch verschiedene Verträge mit Behörden, Firmen und Einzelpersonen, das Protokoll der konstituierenden Generalversammlung oder auch die Anmeldung für die Eintragung ins Handelsregister des Kantons dokumentiert. Weiter sind Statuten, Protokolle des Verwaltungsrats, des Verwaltungsratsausschusses, der Generalversammlung und der Verwaltungskommission der Personalkassen und der Pensions-, Dienstalters- und Krankenkassenkommission enthalten. Buchhaltungsunterlagen, Baukonti und Belegbände, sowie Kassabücher und Bilanzen der Pensions-, Hülfs- und Dienstalterskasse dokumentieren die finanzielle Verwaltung der Bahn. Die Klasse Personelles enthält Angestelltenverzeichnisse, einige Bewerbungsschreiben sowie Dienstfahrpläne, Dienstbefehle und Zirkulare an das Personal sowie Fotografien. In der Klasse Korrespondenz wurden v. a. eingehende Schreiben von Bundesbehörden, Behörden der Stadt und des Kantons Zürich, Gemeindebehörden sowie von anderen Bahngesellschaften wie der Schweizerischen Nordostbahn NOB oder der Uetlibergbahn zusammengefasst. In der Klasse Öffentlichkeitsarbeit wurden die Jubiläums-, Einweihungs- und Eröffnungsfeiern und weitere Veranstaltungen fotografisch sowie durch schriftliche Unterlagen festgehalten. In der Klasse Dokumentation sind Landschaftsaufnahmen (Positive, Negative, Diapositive) der Region Sihltal, Albis und Uetliberg enthalten. Die Klasse Infrastruktur, Bauten und Anlagen enthält zunächst v. a. Fotografien des Rollmaterials und Beschaffungsunterlagen. Fotografisch und mit Plänen festgehalten sind weiter Brücken, Tunnels, Gleis- und Fahrleitungsanlagen sowie Bahnhöfe bzw. Stationen, Haltestellen und Hochbauten. Grössere Bauprojekte sind in der Klasse Projekte eingeordnet. Das Gesamtprojekt des Sihltalbahnbaus, die Verlängerung der Sihltalbahn von Sihlwald bis zur Station Sihlbrugg sowie Projekte zum Anschluss der Sihltalbahn an die linksufrige Zürichseebahn sind ebenfalls in einzelne Klassen gegliedert. Neben Situationsplänen, Ausführungsplänen, Korrespondenz mit den planenden und ausführenden Firmen, den beteiligten Behörden usw. sind jeweils auch Verträge, Kostenvoranschläge und Abrechnungsunterlagen enthalten. Zur 1924 fertiggestellten Elektrifikation der Sihltalbahn sind Korrespondenzen mit Behörden und Firmen sowie deren Offerten vorhanden, dazu Pläne. Die Unter- und Überführungen von Stromkabelleitungen v. a. durch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich und die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich sind durch Situationspläne, Quer- und Längenprofile sowie durch Korrespondenzen mit den Elektrizitätswerken, dem Eidgenössichen Eisenbahndepartement und der Schweizerischen Telegrafen- und Telefonverwaltung überliefert. Die Planungsunterlagen zur anhaltenden Modernisierung sowie zu Sanierungsmassnahmen der Sihltalbahn, insbesondere auch Unterlagen zu deren Finanzierungsbeiträgen des Bundes, des Kantons Zürich und einiger Gemeinden befinden sich in der Klasse Technische Erneuerung. Die Klasse Streckenabschnitte enthält v. a. Situationspläne und Katasterpläne. Die Klasse Betrieb umfasst neben Betriebsaufnahmen verschiedener Züge ein Beschwerdebuch der Station Selnau, Meldungen zu Bahnpolizei-Übertretungen, Korrespondenz oder auch Fahrplanausschnitte. In eigenen Klassen ist die Leitung anderer Bahnen durch die Sihltalbahngesellschaft dokumentiert: So unterstand die 1939 während der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich betriebene Zürichsee-Schwebebahn ZSSB AG der Sihltalbahn. Dabei entstanden Unterlagen zur Leitung und Organisation der Schwebebahn, Buchhaltungsunterlagen wie Rechnungsbelege, ein Kassabuch und Zusammenstellungen der Betriebsergebnisse, Personalunterlagen, Korrespondenz, Betriebsunterlagen wie Störungsmeldungen und Zeitschriften über die Landesausstellung. Zu der ab 1954 von der Sihltalbahn betriebenen Luftseilbahn Adliswil-Felsenegg LAF sind Projektberichte aus den 1930er Jahren vorhanden sowie Aktionärsübersichten und eine Fotografie. |
Related corporations/Families/Persons: | Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (Nachfolgeinstitution ab 1973) |
Creation date(s): | 1887 - 1991 |
Running meters: | 21.66 |
Number: | 771 |
Aktenbildner: | Projekte für eine Sihltalbahn hatte es schon Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben, z.B. 1857 als Ersatz für die 1835 eröffnete Postkutsche Zürich - Langnau a. A. - Zug. Auch beim Projekt einer Sihltalbahn von Zürich nach Zug mit dortiger Fortsetzung mittels Trajektfähre über den Zugersee Richtung Gotthard ging es um eine kürzere Verbindung zwischen Zürich und Zug. Dieses Projekt liess sich nicht verwirklichen. 1888 erhielt die Sihltalbahngesellschaft eine Konzession für eine Lokalbahn Zürich - Wiedikon – Sihlwald. Die Sihltalbahn nahm ihren Betrieb am 3. August 1892 zwischen Zürich Selnau und Sihlwald auf. Die Strecke wurde 1897 bis Sihlbrugg verlängert, wo ein Anschluss an die Bahnlinie Thalwil - Zug bestand. Durch ein Verbindungsgeleise zwischen den Bahnhöfen Giesshübel und Wiedikon war es möglich, die Güter der Sihltalbahn am Bahnhof Giesshübel direkt an die Güterwagen der NOB weiterzugeben. Das zunächst entlang der Sihl führende Verbindungsgleis wurde zwischen 1925-1927 durch eine unterirdische Linie durch den neu erbauten Manessetunnel ersetzt. Der Kanton Zürich beteiligte sich durch Subventionen von Beginn weg an der Finanzierung der Sihltalbahn, ebenso die Stadt Zürich und einige durch den Bau tangierte Gemeinden. Im ersten Verwaltungsrat war der Kanton mit zwei Regierungsräten und die Stadt Zürich mit zwei Stadträten vertreten.
Die seit 1924 elektrifizierte Sihltalbahn kämpfte aufgrund der verschärften Wirtschaftskrise ab den frühen 1930er Jahren mit sinkenden Einnahmen und Beförderungszahlen sowie mit der Abnahme des Güterverkehrs. Ins Jahr 1932 fiel dennoch der Beitritt der Direktion der Sihltalbahn zum Initiativkomitee für den Bau einer Standseilbahn von Langnau am Albis auf den Albis. Mangels finanzieller Mittel wurde das Projekt aber nicht realisiert. In den 1950er Jahren wurde stattdessen eine Postautolinie Langnau - Albispass - Hausen am Albis eröffnet. Ebenso wenig Aussicht auf Erfolg hatte zunächst das Projekt einer Standseilbahn Adliswil–Felsenegg. Nachdem sich aber ab 1951 die Finanzierung mit der Gründung einer Aktiengesellschaft als weitgehend gesichert abzeichnete, übernahm die Sihltalbahn die Geschäftsführung der am 30.12.1954 eröffneten Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg (LAF), der einzigen öffentlichen Luftseilbahn im Kanton Zürich. Zwischen 1954 und 1960 wurden die Kabinen der Schwebebahn der schweizerischen Landesausstellung 1939 verwendet. Die Geschäftsführung der Zürichsee-Schwebebahn AG ZSSB hatte während der sogenannten Landi 1939 der Sihltalbahn unterstanden. Ein grösseres Bauprojekt der Sihltalbahn in der Nachkriegszeit war die Streckenverlegung zwischen Langnau am Albis und Sihlwald aufgrund der neuen Strassenführung. 1973 fusionierte die Sihltalbahn mit der Bahngesellschaft Uetliberg, nachdem letztere bereits seit den 1930er Jahren durch die Sihltalbahn verwaltet worden war.
Initiativkomitee: Ulrich Meister, Alfred Schwarzenbach, Robert Strehler
Direktion 1890-1892 Ulrich Meister, Präsident der Direktion, Alfred Schwarzenbach, Vizepräsident der Direktion, Robert Strehler, Mitglied der Direktion 1892-1919 Karl Schreck, Ingenieur 1920-1939 Friedrich Weinmann, Ingenieur 1939-1955 Fritz Bieler 1955-1973 Werner Stricker
Verwaltungsratspräsidenten: 1890-1899 Jakob Wirz, Direktor der Nordostbahn NOB 1900-1916 Ulrich Meister, Oberst, Stadtforstmeister 1917-1961 Dr. Emil Klöti, Stadtpräsident Zürich, Ständerat 1961-1973 Jakob Peter, alt Stadtrat |
Legal status: | Aktiengesellschaft |
Bestände: | DS 506 |
Level: | Fonds |
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=4647093 |
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