C I, Nr. 1731 a Ratsherren der Eidgenossen von Bern, Lutzern, Solotern, Ure, Switz, Underwalden, Zug und Glarus schreiben an die Erzbischöfe Dietrich von Mentze und Jacob von Tryer, Erzkanzler, und an Pfalzgraf Ludwig bei Rine, Herzog von Peyern, Kurfürsten, die im Konflikt zwischen der Herrschaft

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:C I, Nr. 1731 a
Title:Ratsherren der Eidgenossen von Bern, Lutzern, Solotern, Ure, Switz, Underwalden, Zug und Glarus schreiben an die Erzbischöfe Dietrich von Mentze und Jacob von Tryer, Erzkanzler, und an Pfalzgraf Ludwig bei Rine, Herzog von Peyern, Kurfürsten, die im Konflikt zwischen der Herrschaft und dem Haus Oesterrich und Zúrich einerseits, Städten und Ländern der Eidgenossenschaft anderseits, auf letzten Martinstag einen Vermittlungstag nach Costentz angesetzt hatten und deren Vertreter sich mit grossem, leider vergeblichem Einsatz um einen gütlichen oder rechtlichen Austrag des Konflikts bemüht hatten [vgl. URStAZH, Bd. 6, Nr. 9117]. Sie danken als Reichsuntertanen für die Bemühungen und rechtfertigen sich, nur das [im Fünfzigjährigen Frieden] vereinbarte Rechtsverfahren verlangt zu haben, was Österreich aber abgelehnt habe; mit den Zürchern kam keine Einigung zustande, weil sich diese nicht von der Herrschaft Österreich trennen wollten. Darüber hinaus haben sie gegenüber der Herrschaft Österreich für alle deren Forderungen seit Inkrafttreten des Fünfzigjährigen Friedens Recht geboten auf Bürgermeister und Kleinen "taeglichen" Rat einer der Reichsstädte Ulm, Raffenspurg oder Ueberlingen bzw. für ihre eigenen Forderungen auf einen unbeteiligten geistlichen oder weltlichen Fürsten. Zürich lehnte es ab, auf ein Rechtsverfahren gemäss Vorschriften der Bünde, aber mit einem Obmann aus einer Reichsstadt, einzutreten. Sie erinnern die Adressaten auch daran, wie Österreich zum Schaden des Römischen Reichs ein fremdes Volk [d.h. die Armagnaken] in "deutsche Lande" geholt hat, das sich mancher Untat an Geistlichkeit, Frauen und Kindern schuldig machte, und wie gegenwärtig der König [Friedrich III.] beim Herzog von Burgunne um ähnliche Truppen wirbt, wiederum zum Schaden des Reichs, vor allem wenn ihnen die Schlösser am Rin in die Hände fallen sollten. Sie appellieren deshalb an die Adressaten als Schirmer des Reichs, dies zu verhindern. Siegel von Luzern im Namen aller Orte angekündigt.
Brief:Ratsherren der Eidgenossen von Bern, Lutzern, Solotern, Ure, Switz, Underwalden, Zug und Glarus schreiben an die Erzbischöfe Dietrich von Mentze und Jacob von Tryer, Erzkanzler, und an Pfalzgraf Ludwig bei Rine, Herzog von Peyern, Kurfürsten, die im Konflikt zwischen der Herrschaft und dem Haus Oesterrich und Zúrich einerseits, Städten und Ländern der Eidgenossenschaft anderseits, auf letzten Martinstag einen Vermittlungstag nach Costentz angesetzt hatten und deren Vertreter sich mit grossem, leider vergeblichem Einsatz um einen gütlichen oder rechtlichen Austrag des Konflikts bemüht hatten [vgl. URStAZH, Bd. 6, Nr. 9117]. Sie danken als Reichsuntertanen für die Bemühungen und rechtfertigen sich, nur das [im Fünfzigjährigen Frieden] vereinbarte Rechtsverfahren verlangt zu haben, was Österreich aber abgelehnt habe; mit den Zürchern kam keine Einigung zustande, weil sich diese nicht von der Herrschaft Österreich trennen wollten. Darüber hinaus haben sie gegenüber der Herrschaft Österreich für alle deren Forderungen seit Inkrafttreten des Fünfzigjährigen Friedens Recht geboten auf Bürgermeister und Kleinen "taeglichen" Rat einer der Reichsstädte Ulm, Raffenspurg oder Ueberlingen bzw. für ihre eigenen Forderungen auf einen unbeteiligten geistlichen oder weltlichen Fürsten. Zürich lehnte es ab, auf ein Rechtsverfahren gemäss Vorschriften der Bünde, aber mit einem Obmann aus einer Reichsstadt, einzutreten. Sie erinnern die Adressaten auch daran, wie Österreich zum Schaden des Römischen Reichs ein fremdes Volk [d.h. die Armagnaken] in "deutsche Lande" geholt hat, das sich mancher Untat an Geistlichkeit, Frauen und Kindern schuldig machte, und wie gegenwärtig der König [Friedrich III.] beim Herzog von Burgunne um ähnliche Truppen wirbt, wiederum zum Schaden des Reichs, vor allem wenn ihnen die Schlösser am Rin in die Hände fallen sollten. Sie appellieren deshalb an die Adressaten als Schirmer des Reichs, dies zu verhindern. Siegel von Luzern im Namen aller Orte angekündigt.
Creation date(s):12/21/1445
Creation date(s), remarks.:Thomas
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Ausstellungsort:Luzern
Überlieferung:Zeitgenössische Abschrift
Trägermaterial:Papierheft von 2 Doppelblättern und 1 Einzelblatt, S. 1-3
City:Österreich, Herrschaft, Fünfzigjähriger Friede; Solothurn, Ratsherren; Trier, Erzbistum, Erzbischof, Jakob; Mainz, Erzbistum, Erzbischof, Dietrich; Glarus, Ratsherren; Zug, Ratsherren; Unterwalden, Ratsherren; Österreich, Haus; Uri, Ratsherren; Konstanz; Luzern, Ratsherren; Bern, Ratsherren; Luzern (AO); Schwyz, Ratsherren; Überlingen, Bürgermeister und Rat; Eidgenossenschaft; Römisches Reich, Kurfürst, Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig; Rhein; Römisches Reich, König, Habsburg, Friedrich von; Deutsche Lande; Römisches Reich, Erzkanzler, Jakob, Erzbischof von Trier; Eidgenossenschaft, Bünde; Römisches Reich, Kurfürst, Erzbischof von Trier, Jakob; Ravensburg, Bürgermeister und Rat; Ulm, Bürgermeister und Rat; Zürich; Österreich, Herrschaft; Römisches Reich, Reichsuntertanen, Eidgenossen; Eidgenossen; Römisches Reich; Römisches Reich, Kurfürst, Erzbischof von Mainz, Dietrich; Römisches Reich, Reichsstädte
Personenregister URStAZH:Armagnaken; Burgund, Herzog von; Dietrich, Erzbischof von Mainz; Habsburg, Friedrich von, Herzog, Römischer König; Jakob, Erzbischof von Trier; Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig, Herzog von Bayern

Weitere Angaben

Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm
Publikationen:Edition: RTA ÄR, Bd. 17, Nr. 433
Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 9123; EA, Bd. 2, Nr. 295
Level:Dokument
Ref. code AP:C I, Nr. 1731 a
 

Usage

End of term of protection:12/21/1465
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=435672
 

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