Zöglingsdossiers, 1925-2018 (Klasse)

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Title:Zöglingsdossiers
Inhalt und Form:Die Zöglingsdossiers enthalten in der Regel Unterlagen, die vor dem Eintritt, während des Aufenthalts und nach dem Austritt der Zöglinge aus dem Heim entstanden sind. Bei den Unterlagen, die bis zur Aufnahme entstanden, handelt es sich hauptsächlich um Korrespondenz mit den Behörden wie dem Jugendanwalt, der Jugendschutzkommission, der Vormundschaftsbehörde oder der Armenpflege, Korrespondenz mit den Eltern oder mit anderen Angehörigen. Thematisiert werden darin unter anderem Kostengutsprachen und der Zeitpunkt des Eintritts.
Während des Aufenthalts wurde die physische und psychische Entwicklung der Zöglinge dokumentiert. So finden sich in den Dossiers Formulare zur ärztlichen Untersuchung beim Eintritt, Körpergewichtskurven, Intelligenzprüfungen oder manchmal psychiatrische Gutachten, etwa der Poliklinik für Kinder und Jugendliche. Der körperliche Gesundheitszustand wurde auch in Vierteljahresberichten erfasst. Daneben enthielten diese Vierteljahresberichte Angaben zum Betragen im Allgemeinen, den Leistungen in der Schule oder bei der Arbeit und weitere Informationen. Die Zöglinge wurden zudem mittels des vom Heilpädagogischen Seminar Zürich herausgegebenen Frage- und Beobachtungsbogen zur Erfassung und Behandlung schwererziehbarer Kinder, welche zur Anstalts- oder Familienerziehung untergebracht werden (1. und 2. Auflage), erfasst. Wiederholt finden sich auch separate Berichte zum Verhalten, zur Entwicklung, zu Krankheiten, zu Besuchern und zu Abwesenheiten der Zöglinge. Weiter enthalten die Dossiers das von den Zöglingen ausgefüllten Blatt "Meine sieben Sachen", und bisweilen Zeichnungen in Bleistift, Farbe oder Wasserfarbe, Aufsätze und Briefe der Zöglinge.
Nach dem Austritt entstandene Korrespondenz, etwa bei ausbleibenden Zahlungen oder bei Anfragen durch Behörden, wurde ebenso im Zöglingsdossier abgelegt. Einzelne Zöglinge blieben zudem noch Jahre nach ihrem Austritt mit dem Heim und dessen Leitung in Kontakt und berichteten über ihre Lebensentwicklung. Die dabei an das Heim gesandten Postkarten, Feldpostschreiben, Osterkarten, Neujahrskarten und Hochzeitsanzeigen wurden im Dossier gesammelt, ebenso die Bitten der Zöglinge um Referenzschreiben. Manchmal informierten auch die Verwandten über deren Hinschied. Stattete ein Zögling dem Heim einen Besuch ab oder begegnete ein Heimmitarbeiter einem Ehemaligen zufällig, wurde auf dem Stammblatt eine Einschätzung über den Betroffenen und sein Leben ausserhalb der Anstalt abgegeben. Diese Aufzeichnungen führten bei einzelnen Dossiers zu einem Entstehungszeitraum, der weit über die eigentliche Aufenthaltsdauer im Heim hinaus reicht.
Creation date(s):1925 - 2018
Number:2840
Level:Klasse
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=1368072
 

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